Unsere Schule ist eine der wenigen weiterführenden Schulen in unserem Schulamtsbezirk, die seit 2015 durchgängig eine Vorbereitungsklasse führt. Für die Schulleitung Petra Thiesen und Klassenlehrerin Benita Hasselblatt war es von jeher klar, dass nur in einer VKL die notwendigen Maßnahmen zur Sprachförderung und Integration sinnvoll angeboten und durchgesetzt werden können.

So werden neben intensivem Spracherwerb auch Landeskunde, Geographie, Mathematik, Sport und AES bzw. Technik angeboten. Die Heterogenität ist dabei eine der größten Herausforderungen. Der Analphabet sitzt neben der Hochbegabten, das traumatisierte Flüchtlingskind neben der selbstbewussten Tochter eines erfolgreichen Arbeitsmigranten. Jedes Kind bringt mit der eigenen Nationalität und Muttersprache Buntheit, Leben und unterschiedliche Aspekte in die Klasse ein. Gleich ist jedoch bei den meisten Kindern, dass sie ihr Land unfreiwillig verlassen haben, sie haben Großeltern und Freunde in der Heimat gelassen und vermissen sie schmerzlich. Und genau das ist der Schnittpunkt, an dem wir die Kinder erreichen und neugierig machen auf andere Schicksale. So entstehen Empathie und internationale Freundschaften, die oftmals auch nach der gemeinsamen Schulzeit weiterbestehen.

Im Laufe der Jahre hat sich die Zusammensetzung der Klassen stark verändert. 2015 starteten wir mit Flüchtlingskindern aus Syrien, dem Irak, Afghanistan. Dann kamen Kinder aus europäischen Ländern hinzu, deren Eltern in Deutschland Arbeit gefunden haben. Eine neue Prägung erfuhren wir dann im Frühjahr 2022 durch die ukrainischen Flüchtlinge.

Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, wird viel binnendifferenziert, in Kleingruppen gearbeitet und individuell gefördert. Das ist die herausfordernde Aufgabe für die Lehrerinnen und Lehrer, die in der VKL unterrichten, aber der sichtbare Erfolg und die Dankbarkeit der Kinder geben den Lehrkräften genug Energie und Freude an der Arbeit, sodass es eine spannende und dankbare Aufgabe bleibt.

Eine große Hilfe sind ehrenamtliche Lernbegleiter. Ehrenamtliche unterstützen bei Sprachproblemen, helfen bei bürokratischen Hürden und tragen durch ihr Vorbild und ihre Haltung dazu bei, dass die Integration in unsere Gesellschaft in wünschenswerter Weise gelingt. Corona geschuldet ist die Anzahl unserer Ehrenamtlichen leider zurückgegangen. Hier würde die Schule gern weitere Unterstützer gewinnen. Es ist wichtig, in dieser Altersphase die Kinder zu unterstützen und aufzufangen. Das System hat sich sehr bewährt, die Kinder freuen sich, dass sie jemanden ganz für sich haben.

Falls Sie sich angesprochen fühlen, rufen Sie gern im Sekretariat an und sprechen mit Frau Lo Bue: 07762 – 708 990, herzlichen Dank!